7. 9. 2017 Die EZB macht weiter

Die Europäische Zentralbank hat heute beschlossen, den Leitzins bei 0 Prozent zu belassen. Außerdem kauft sie weiterhin Staats- und Unternehmensanleihen monatlich im Wert von 60 Mrd. Euro auf.

Sie will unbedingt auf eine Geldentwertung von 2 Prozent kommen, und bekanntlich ist der Geldwert abhängig von der Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit. Also druckt sie – im übertragenen Sinne – immer mehr Geld, um die 60 Mrd. für die Anleihen zahlen zu können.

Der Niedrigzinspolitik folgen natürlich alle Banken und Sparkassen, und der Gelackmeierte ist derjenige, der seine Spargroschen weiter bei den Geldinstituten lagert. Von Guthabenzinsen keine Spur! Im Gegenteil, selbst die MBS verlangt mittlerweile für eingelagertes Geld über 500.000 Euro einen Strafzins.

Also versuchen einige, ihr Glück mit Aktien zu machen, und der Dax steigt und steigt! Das hat allerdings nicht mit den Dividenden der Aktion zu tun, sondern nur mit Angebot und Nachfrage, die die Preise (= Kurse) für Aktien beeinflussen.

Neben dem Sparer ist der wirklich Angeschmierte der Arbeitnehmer, der regelmäßig seine Lohn- und Gehaltserhöhungen bekommt. Wenn dann im Monat 50 Euro mehr in der Lohntüte sind, ist er zufrieden, und nur die wenigsten denken darüber nach, dass oft die Geldentwertung die Lohnerhöhung aufgefressen hat und nach den Plänen der EZB auch künftig auffressen wird. Netto hat dann der Arbeitnehmer weniger Geld zur Verfügung als vorher.

Ob unsere Potsdamer Bundestagsabgeordneten resp. -kandidaten etwas davon verstehen? Oder die Journaille, die kommentarlos die Pläne der EZB zur Kenntnis nimmt? Obwohl der einzelne Journalist auch "nur" Arbeitnehmer ist?

Man könnte heuten!