31. 7. 2017 Schon wieder wird am Weihnachtsmarkt herumgenörgelt
Alle Jahre wieder – vor allem in der Sommerzeit, wenn mangels SVV-Sitzungen politische Flaute herrscht – wird der Weihnachtsmarkt auf der Brandenburger Straße in Frage gestellt. Und jedes Jahr kommen wieder neue Vorschläge, wohin der Markt ausweichen könnte. Da wurde in früheren Jahren der Mittelstreifen der Hegelallee in die Diskussion geworfen, da wurde der Lustgarten genannt, und in diesem Jahr ist der Alte Markt dran.
Alle Vorschläge haben gemein, dass sie für die Stadt teurer sind. Denn der Weihnachtsmarkt auf der Brandenburger Straße wird zu einem großen Teil von der Einzelhändlern der Innenstadt, namentlich der AG Innenstadt, bezahlt. Sie haben ja auch etwas davon, denn an zwei Sonntagen dürfen sie ihre Geschäfte öffnen und einen Teil der – ja nach Witterung – bis zu 800.000 Besucher als Kunden begrüßen.
Insofern ist der Weihnachtsmarkt auf der Brandenburger Straßen eine Symbiose, oder wie es in Neu-Deutsch heißt, eine Win-Win-Situation für die Aussteller und für die Einzelhändler, aber auch für die Besucher, die alles bei einem einzigen Gang über den Markt erreichen können.
Das muss jeder andere Standort erst einmal nachweisen. Von den Standorten Hegelallee oder Lustgarten haben die Einzelhändler gar nichts, und auf dem Alten Markt dürfte es ähnlich sein.
Andererseits haben sich das Sinterklaasfest im Holländischen Viertel und der Polenmarkt am Neuen Markt bewährt.
Gegen einen weiteren Versuch auf der Alten Markt spricht eigentlich wenig, sieht man davon ab, dass die Nikolaikirche, der Landtag, das Museum Barberini oder die Reste der Fachhochschule wohl kaum für die Beleuchtung und das andere Drumherum aufkommen werden. Das bleibt dann bei der Stadt resp. dem Steuerzahler hängen.
Die Potsdamer Demokraten fordern deshalb, dass der größte Weihnachtsmarkt auf der Brandenburger Straße erhalten bleibt. 800.000 Besucher pro Jahr haben das trefflich unter Beweis gestellt.