27. 6. 2017 Bundespräsident Steinmeier nunmehr Schirmherr der Garnisonkirche

Donnerwetter: Der ehemalige SPD-Außenminister und heutige Bundespräsident Steinmeier wird die Schirmherrschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche übernehmen.
Als Begründung sagte er: „Ich hoffe, dass mit dem Wiederaufbau des Turmes ein Lernort der deutschen Geschichte entsteht, an dem viele Menschen Lehren aus einer wechselvollen Geschichte ziehen können, um für die Zukunft eines friedlichen und gerechten Europas einzutreten.“

Nach Friedrich von Weizsäcker (CDU) ist das der zweite Bundespräsident, der sich für den Wiederaufbau der Garnisonkirche einsetzt.

Die Potsdamer Demokraten begrüßen die Entscheidung mit Freunde. Denn die Garnisonkirche auf den „Tag von Potsdam“ (21. 3. 1933) zu reduzieren, wie es ihre Gegner um Lutz Boede und andere tun, ist eindeutig zu kurz gesprungen.

Zur Erinnerung: Die von Friedrich Wilhelm I. 1735 errichtete Hof- und Garnisonkirche wurde als Simultankirche für eine vorwiegend lutherische Militär- und eine reformierte Hof- und Zivilgemeinde genutzt.

In ihr bildet sich deutsche Geschichte der vergangenen nahezu dreihundert Jahre ab: Johann Sebastian Bach spielte am 8. 5. 1747 auf der Wagner-Orgel, Zar Alexander I. und Napoleon besuchten den Sarg Friedrichs II., die ersten frei gewählten Stadtverordneten Potsdams tagten in dieser Kirche, die Lutheraner und Reformierten bildeten hier ihre Union und so weiter.

Dass hier am 21. 3. 1933 der letzte frei gewählte Reichstag eröffnet wurde, ist ursächlich auf den Brand des Berliner Reichstags zurückzuführen, der dessen Nutzung unmöglich gemacht hatte. Daraus eine Nazi-Vergangenheit der Kirche zu konstruieren, ist schlichtweg abwegig, zumal der Reichstag später  in der Kroll-Oper in Berlin tagte.

Bleibt zu hoffen, dass die Schirmherrschaft des Bundespräsidenten die Spendenbereitschaft zum Wiederaufbau beflügelt, denn die Fördergesellschaft befindet sich immer noch in finanziellen Engpässen.