12. 6. 2017 Abiturprüfung – Matheprüfung wird heute wiederholt
Die Abiturprüfung dieses Jahres fand unter bundeseinheitlichen Standards statt. Und siehe da: im Land Brandenburg konnten die Abiturienten teilweise die Matheprüfung nicht lösen – weil der Stoff nicht behandelt worden war. Übrigens: Um welchen Stoff es sich gehandelt hat, war den Tageszeitungen nicht zu entnehmen.
Nun müssen sie heute noch einmal ran – an andere Aufgaben, denn zwischenzeitlich ist der Stoff auch nicht durchgenommen worden.
Sind unter diesen Voraussetzungen die Abiturergebnisse noch bundeseinheitlich vergleichbar?
Da stellt sich der unbedarfte Leser folgende Fragen:
1. War der bundeseinheitlich geforderte Stoff in den Lehrplan aufgenommen worden? Wenn nicht, liegt ein unentschuldbares Fehlverhalten des Kultusministeriums vor.
2. War der Stoff im Lehrplan enthalten, fragt man sich, warum ihn die Lehrerinnen und Lehrer nicht behandelt haben. Und warum fiel das niemandem auf? Werden die Klassenbücher von den Schulleitern nicht mehr kontrolliert?
3. Die offizielle Ursache ist schnell gefunden: Die Lehrer waren nicht zur Fortbildung. Wussten sie ohne die Fortbildung nicht, dass sie den Lehrstoff durchzunehmen haben? Oder waren sie selbst mit dem Stoff (was immer das war) überfordert und mussten ihn erst einmal selbst mühsam beigebracht bekommen? Entsprechen die Inhalte des Mathe-Studiums in Brandenburg den Anforderungen?
Um es auf den Punkt zu bringen: Die Ursachen liegen viel tiefer als nur bei der fehlenden Fortbildung. Das kann man allerdings trefflich entschuldigen, beispielsweise mit der Aussage, dass man wegen des Krankheitsstandes oder anderer Abwesenheitsgründe die Kolleginnen und Kollegen zur Vertretung brauchte und deshalb nicht entsenden konnte.