25. 4. 2017 Bundesinnenminister de Maizière hat die Kriminalstatistik 2016 vorgestellt
Eigentlich kann man sich nicht vorstellen, dass der Bundesinnenminister unrichtige Daten an die Öffentlichkeit gibt. Insofern wollen wir ihm unterstellen, dass alle Daten korrekt sind.
Man muss allerdings wissen, dass die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) nur die Straftaten erfasst, für die die Polizei zuständig ist und die ihr gemeldet worden sind. Verkehrsstraftaten sowie Straftaten z. B. der Finanzbehörden sowie Staatsschutzdelikte (warum eigentlich nicht) sind nicht Gegenstand der PKS, und die Dunkelziffer kann zwangsläufig auch nicht erfasst werden.
Man kann aber davon ausgehen, dass die Zahl der Straftaten in Deutschland nicht unerheblich höher ist, weil die Schadensregulierung von den Versicherungen unkompliziert übernommen wird und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Polizei insbesondere bei kleineren Straftaten schwindet.
Trotzdem hier noch einmal eine kleine Zusammenfassung:
Im Jahr 2016 hat die Polizei 6.372.526 Straftaten erfasst (= + 0,7 Prozent).
Auf einzelne besondere Deliktgruppen entfielen:
Mord 761 Delikte + 17,3 Prozent
Totschlag 1.630 Delikte + 12,6 Prozent
Rohheitsdelikte 815,709 Delikte + 6,6 Prozent
Straftaten gegen sexuelle Selbstbest. 14.492 Delikte + 16,8 Prozent
Schwerer Diebstahl 1.083.293 Delikte - 4,5 Prozent
Vermögens- und Fälschungsdelikte 1.110.791 Delikte - 5,1 Prozent
Sachbeschädigung 596.367 Delikte + 3,4 Prozent
Rauschgiftdelikte 302.594 Delikte + 3,1 Prozent
Innenminister de Maizière musste in seiner Pressekonferenz eine deutliche Zunahme der Rohheitsdelikte konstatieren, während die Wohnungseinbrüche um 0,9 Prozent abgenommen haben.
Und nun noch einige Anmerkungen zu den ermittelten Tatverdächtigen.
So wurden im Jahre 2017
2.360806 Tatverdächtige durch die Polizei im Jahre 2016 ermittelt. Davon waren
1.407.062 deutsche Tatverdächtige, und
953.744 Tatverdächtige nicht-deutsche Personen, also Ausländer (= 40,39 Prozent).
Wenn man dann noch die ca. 1.5 Mio. Deutsch-Türken und andere mit doppelter Staatsbürgerschaft betrachtet, die den deutschen Tatverdächtigen zugerechnet werden, dann ergibt sich noch einmal ein anderes Bild.
Es ist sicherlich nicht übertrieben, dann von ca. der Hälfte der Straftäter zu sprechen, die nicht-deutsche Wurzeln haben.
Nach der üblichen „Hackordnung“ werden nach der Bundesstatistik in Kürze die PKS der Länder, also auch des Bundeslandes Brandenburg, sowie die der Polizeiinspektion Potsdam vorgestellt.
Man darf gespannt sein.
Übrigens: Die Aufklärungsquote betrug 56,2 Prozent (ohne ausländerrechtliche Verstöße 54,0 Prozent). Dabei weiß man, dass jedes Prozent über 50 % eine deutliche Leistung der Polizei zu erkennen gibt. Sie kann also letztlich stolz auf die Statistik sein.
Das erklärt aber nicht, warum die Aufklärungsquote in Bayern bei 65,3 Prozent liegt und in Brandenburg „nur“ bei 53,0 Prozent. Unterstellt man, dass die Ganoven in Bayern nicht dümmer sind als in Brandenburg und die Polizisten nicht intelligenter, dann müssen es wohl die Rahmenbedingungen sein, die den Unterschied ausmachen.