18. 3. 2017 Die Diktatur der Tugendwächter
Eine Veganerin fand das Kinderlied „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen“ nicht tierlieb genug, und schon löschte es der Limburger OB aus dem Repertoire des dortigen Glockenspiels.
Eine Antirassismus-Organisation glaubte in den Zwaarte Piets (Schwarze Peter), den Begleitern des niederländischen Sinterklaas (St. Nikolaus) Rassismus zu entdecken, und schon drohte der Potsdamer OB den Veranstaltern des Sinterklaas-Fests im Holländischen Viertel den Entzug der Fördermittel an.
Und das Neueste? Ein Potsdamer Gastronom beabsichtigt Urinale in Form eines Frauenmundes zu verwenden, und schon finden sich wieder - vor allem weibliche – Kritiker, die das unmöglich finden und darin eine Diskriminierung von Frauen sehen. Und natürlich finden sie auch sofort eine Partei resp. eine Fraktion, die sich dessen annimmt.
Glücklicherweise ist die Erfinderin des „Damenmund-Urinals“ eine Frau! Ein Mann wäre seines Lebens nicht mehr froh geworden! Man hätte ihn geächtet, seiner Frau die Scheidung nahe gelegt und seinem Arbeitgeber geraten, ihn unverzüglich zu entlassen. Und möglicherweise seinen Vermieter aufgefordert, ihm unverzüglich die Wohnung zu kündigen. Die Gutmenschen schrecken vor nichts zurück!
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Aber wo bleibt die Toleranz in unserer Stadt, die sich so gern des Toleranzedikts aus dem 17. Jahrhundert rühmt?
Nein, die Gutmenschen üben eine Diktatur aus, die einen grausen lässt. Die Negerküsse sind abgeschafft, die Mohrenrondell im Park Sanssouci soll umbenannt werden, und die Zigeunersoße wird demnächst Sinti und Roma-Soße geheißen, von anderen Absurditäten wie Inuit statt Eskimos ganz abgesehen.
`Mal fallen die Verantwortlichen in vorauseilendem Gehorsam vorher um wie die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, die die Idomeneo-Inszenierung absetzte, `mal haben deutsche Unternehmer schlicht Angst davor, in eine ausländer- oder genderfeindliche Ecke gerückt zu werden. Seid doch einmal genauso standhaft wie ihr bei den Lohnverhandlungen immer tut!
Man könnte verzweifeln!
Übrigens noch eine Anmerkung: Frauen und männliche Gendergerechte fügen zwar gern bei positiv besetzen Begriffen wie Professor, Arzt, Lehrer und dgl. das weibliche „-innen“ dazu, bei negativ besetzen Begriffen wie Terroristen, Mördern, Dieben, Faulpelzen oder Nichtsnutzen wird das nicht betan.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!