1. 2. 2017 Schon wieder die Zeppelinstraße

Mit offensichtlich diabolischer Freude veröffentlichte das Umweltbundesamt die Stickstoff-Emissionen in der Zeppelinstraße: Lagen sie bei erlaubten 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahre 2014 bei 41 Mikrogramm, stiegen im Jahr 2015 auf 44,6 Mikrogramm und fielen 2016 wieder auf 43 Mikrogramm zurück. Immer noch zu viel, aber kein Vergleich zu München, Stuttgart, Köln und anderen Städten in Deutschland. Und wie es in Madrid, Athen, Rom und anderen europäischen Großstädten aussieht, verschweigt die EU gern, hat sie doch vor Jahren den Grenzwert auf 40 Mikrogramm gesenkt. Unsere Touristen wissen von den dortigen Zuständen ein Lied zu singen.

Ob dieser Messergebnisse knallen bei den GRÜNEN die Sektkorken, fühlen sie sich doch bestätigt, dass der Autoverkehr an allem schuld sei. Und deshalb muss er auf der Zeppelinstraße reduziert werden, koste es, was es wolle.
Es sind die gleichen GRÜNEN, die schon seit Jahren vehement den Bau der Havelspange, also die Ausweichmöglichkeit auf die andere Havelseite und damit die Entlastung der Zeppelinstraße verhindern.

Aber es sind nicht die Autofahrer allgemein, es sind die Dieselmotoren, die – Gott sei es geklagt – von unserem deutschen Vorzeigeunternehmen „Volkswagen“ und wahrscheinlich auch von anderen mit gefälschten Ergebnissen umweltfreundlich heruntergerechnet worden sind.

Wenn man nun einfach mittels Pförtnerampel in die  Zeppelinstraße nur so viele Autos einfahren lässt, dass die Obergrenzen nicht überschritten werden, hat man zwar das Ziel erreicht, aber unseren Nachbarn in den westlichen Vorstädten von Geltow über Werder bis Brandenburg übel mitgespielt, verlängert sich doch heute schon durch diese Ampel die Fahrtzeit nach Potsdam in den Hauptverkehrszeiten um mehr als 15 Minuten. In diese Zeit stehen sie im Stau zwischen Geltow und Potsdam und pusten ihren Dreck an anderer Stelle in die Luft. Die Umweltbilanz der gesamten Stadt Potsdam wird dadurch eher verschlechtert als verbessert.

Eine unserer Tageszeitungen hat die Nuthe-Schnellstraße (L 40) als Beispiel hingestellt, werden doch hier keine Überschreitungen gemessen. Die Antwort ist einfach: Dort gibt es keine Mess-Stellen!

Es wird Zeit, dass der Bundesgesetzgeber die Steuervorteile bei Dieselmotoren abschafft, auch wenn das vor allem den LKW-Verkehr trifft, dessen Dieselmotoren deutlich weniger Schadstoffe emittieren als die Diesel-Motoren der PKW. Und warum führt er nicht endlich die neue blaue Plakette ein, die nur Fahrzeuge mit Benzinmotoren mit Euro 6 – Norm und Dieselmotoren mit Abgasreinigung erfasst? Mit ihrer Hilfe könnte man die Stink-PKW aus den Städten verbannen.

Aber zeigen wir nicht nur mit dem Finger auf andere! Im Luftreinhalteplan der LHP und im Stadtentwicklungskonzept Verkehr werden  expressis verbis das Einführen einer Umweltzone oder der Bau einer Umgehungsstraße ausgeschlossen. Im Sinne der Luftreinhaltung in der Zeppelinstraße ist das sicher nicht. Hier bedarf es dringend einer Überarbeitung!