9. 11. 2016 Fahrpreiserhöhung bei der ViP-GmbH
Da waren die Potsdamer Demokraten nicht wenig überrascht: Vor nicht allzu langer Zeit war der Geschäftsführer Oliver Glaser bei ihrem Jour Fixe und referierte über die erheblichen finanziellen Investitionen in Höhe von ca. 50 Mio. Euro, die für die Erneuerung des Schienennetzes, die Verlängerung der Tram nach Nedlitz sowie Vergrößerung der Tram-Wagen erforderlich waren. Aber von einer Fahrpreiserhöhung ließ er nichts verlauten.
Das erfuhren die Mitglieder erst aus der Presse resp. durch ihren Stadtverordneten Peter Schultheiß.
Die ViP will ab 1. 1. 2017 den Einzelfahrschein von 1,90 auf 2,10 Euro (+ 10 %), die Tageskarte von 4,00 auf 4,20 Euro (+ 5 %), die Monatskarte von 39,80 auf 41,40 Euro (+ 4 %) sowie die Jahreskarte von 386,00 auf 410 Euro (+ 6 %) erhöhen.
Das soll rund 600.000 Euro p.a. in die ViP-Kasse spülen.
Natürlich freut sich niemand über Gebührenerhöhungen. Aber durch die eingangs erwähnten finanziellen Herausforderungen ist es nur allzu verständlich, wenn auch die Nutznießer, nämlich die Fahrgäste, ihren Teil in Form von Fahrpreiserhöhungen dazu beitragen. Und dass auch den Mitarbeitern der VIP Lohnerhöhungen zustehen und damit die Ausgabenseite belasten, steht außerhalb jeder Diskussion.
Kurzum: die Fahrpreiserhöhung ist für uns Potsdamer Demokraten nachvollziehbar, zumal es auch Positives zu berichten gibt: Es wird eine 4-Fahrten-Karte zum Preis von 7,60 Euro eingeführt, so dass man als Potsdamer, der man oft die ViP nutzt, auch weiterhin zum alten Preis fahren kann. Und es wird eine Halbjahreskarte eingeführt, mit der man denjenigen entgegen kommt, die nur im Winterhalbjahr bei schlechtem Wetter eine Karte brauchen.
Gleichwohl gibt es Ungereimtheiten. So ist für uns nicht verständlich, warum die Monatskarte um 4 Prozent steigt, während die Jahreskarte um 6 Prozent steigen wird, obwohl sie deutlich weniger Verwaltungsaufwand mit sich bringt. Und dass die Kurzstrecke von 6 Haltestellen auf 4 reduziert werden muss, ist auch nur auf die Gedankenblitze der Fahrpreis-Jongleure zurückzuführen. Diee Verkürzung aber auf die Tarifhoheit des VBB zu schieben, ist schlichtweg unwahr. Mit solchen Argumenten bekommt die erforderliche Tariferhöhung einen schalen Beigeschmack.