20. 4. 2016 Europaweiter Blitzermarathon am Donnerstag, dem 21. 4. 2016
Man sollte es nicht glauben: Die EU ordnete für den morgigen Tag einen europaweiten Blitzermarathon an, bei dem die Polizeien aller Mitgliedsländer (und natürlich auch die Kommunen) mit allen verfügbaren Radargeräten Jagd auf Temposünder machen.
Beim letzten Mal vor ca. 3 Jahren erwischte man ca. 3 Prozent der gemessenen Kraftfahrer wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung. Das bedeutet, dass 97 Prozent aller Kraftfahrer vorschriftsmäßig fuhren.
Lohnt sich dafür dieser Einsatz? Hat die Polizei nicht anderes zu tun? Sie jammert doch ständig über Personalnot bei Einsätzen zu Fußballspielen, Demonstrationen oder zum Schutz von Flüchtlingsunterkünften! Selbst außerhalb dieser Großeinsätze müssen die Bürgerinnen und Bürger wegen angeblicher Personalnot oft sehr lange auf die Polizei warten, wenn sie überhaupt kommt. Fragen Sie ´mal Unfallbeteiligte oder Opfer von PKW- oder Wohnungseinbrüchen!
Und die EU? Hat sie nichts Besseres zu tun, als derartige Blitzermarathons zu organisieren? Zur Erinnerung: Geschwindigkeitsüberwachungen sind sinnvoll, aber vor allem auf den Straßen, auf denen es durch Raserei zu Unfällen kommt oder der Schutz Unbeteiligter die Kontrollen erforderlich macht, z. B. vor Schulen oder Kitas. Wissen das die Bürokraten in Brüssel besser als die lokalen Polizeien oder Ordnungsbehörden in Potsdam resp. Brandenburg?
Die EU hat noch nicht verstanden, dass sie sich mit einem derartigen Hineinregieren in lokale Angelegenheiten einen schlechten Dienst erweist. Sie sollte sich um die Aufgaben kümmern, die ihr zuzuordnen sind, z. B. bei der Wahrnahme der europäischen Interessen bei TTIP oder bei einer gemeinsamen Verteidigungspolitik (die hat sie bis heute nicht zustande bekommen). Aber Krümmungen bei Bananen, Länge von Gurken oder Einsatz von Radargeräten – sie sollte einmal in sich gehen!
Kein Wunder, dass die Zustimmung der Bürger zur EU in allen Ländern trotz Mainstream-Medien und Parteien-Beteuerungen rapide abnimmt.
Um es auf den Punkt zu bringen: Derartige Blitzermarathons, bei denen man auch noch die Kontrollstellen veröffentlicht, sind an sich schon wenig nützlich - dass sie sogar noch von der EU angeordnet werden, ist schlichtweg nicht nachvollziehbar.