8. 3. 2016 Besucherrekord in Potsdam
Zuerst ein paar Zahlen, damit man sie bei den weiteren Diskussionen innerhalb und außerhalb der Stadtverordnetenversammlung nicht vergisst:
Im Jahr 2015 besuchten ca. 16 Mio. Tagesgäste die Landeshauptstadt Potsdam und gaben hier ca. 750 Mio. Euro aus. Das waren also nicht nur das Würstchen oder Eis, das die von den Potsdamer Demokraten beklagten Bustouristen zwischen Busparkplatz und Sanssouci verzehrten. Aber auch der Weihnachtsmarkt mit bis zu 900.000 Besuchern ist darin enthalten.
Daneben gab es 1.105.264 Übernachtungen in Potsdam, ein Anstieg um 6,7 Prozent. Die Auslastung der Hotelbetten stieg von 49,9 auf 52,3 Prozent, und die Zahl der 475.419 Gäste war um 8,7 Prozent höher als im Vorjahr.
Kein Wunder, dass Hoteliers, DEHOGA Potsdam, die Wirtschaftsförderung und natürlich der OB jubeln.
Auf einen besonderen Aspekt muss aber noch hingewiesen werden: Die Hotelgäste füllten mit 940.000 Euro Bettensteuer das Stadtsäckel nicht unerheblich und glichen damit die 1 Mio. Euro Parkeintritts-Verhinderungsschenkung an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten nahezu aus. An dieser Stelle sei daran erinnert, dass unser Stadtverordneter Peter Schultheiß seinerzeit vehement gegen die Schenkung von 1 Mio. Euro an die SPSG eintrat und – als die Mehrheiten etwas anderes beschlossen – den Gedanken einer Übernachtungssteuer an Stelle einer Tourismusabgabe einbrachte. Seine Überlegungen waren, dass die Schenkung an die SPSG vor allem den Besuchern der Parkanlagen und damit den Touristen zugute kamen, während der finanzielle Ausgleich einer Tourismusabgabe vor allem von den Potsdamer Gewerbetreibenden zu zahlen wäre. Mit der Einführung der Bettensteuer wurden diese Ungerechtigkeit verhindert; die Touristen sind die Zahler der Steuer.
Natürlich wetterten seinerzeit die Hoteliers vehement gegen die Bettensteuer, obwohl es sich nur um eine durchlaufende Steuer handelte und sie damit von ihr nicht betroffen waren, und befürchteten einen Rückgang der Übernachtungszahlen und einen Anstieg der Bürokratie.
Die von der Wirtschaftsförderung vorgelegten Zahlen haben den ersten Teil der Befürchtungen widerlegt – beim zweiten Teil, der Bürokratie, muss man ihre Ängste ernst nehmen und prüfen, ob man nicht Erleichterungen schaffen kann.
Die Potsdamer Demokraten werden mit einer Kleinen Anfrage eine Diskussion darüber anstoßen.