27. 1. 2016 Zum GRÜNEN-Vorschlag eines Zwangstests für Senioren zum Autofahren

Es ist unglaublich: alle paar Jahre – meistens vor Wahlen – jagen die Grünen eine andere Sau durchs Dorf, und die Journalisten, die nach einer internen Umfrage zu 36 (!) Prozent Sympathisanten der Grünen sind, greifen die Themen begehrlich auf. War es vor kurzem der Veggie-Day, mit dem die Bevölkerung an mindestens einem Tag der Woche zum Vegetarier werden sollte, sind es heute die Senioren, die einem Zwangstest für das Autofahren unterzogen werden sollen.

Zugegeben: im Alter lassen Seh- und Hörfähigkeit nach, und mit der Reaktion steht es vielleicht auch nicht mehr zum besten. Aber vieles kann man durch die jahrzehntelange Fahrerfahrung ausgleichen. Senioren wissen, welche Gefahren an welchen Stellen drohen und wie sie sich darauf  einstellen müssen. Und wenn die Nachtblindheit zu stark wird (die übrigens auch jüngere Autofahrer haben können), fahren sie eben nur bei Tageslicht. Sie sind ja im Regelfall aus dem Berufsleben ausgeschieden und können sich die Zeiten für die Teilnahme am Straßenverkehr aussuchen.

Statt ältere Menschen in ihrer Mobilität weiter einschränken und aussondern zu wollen, sollten sich die GRÜNEN dafür aussprechen, das Angebot an freiwilligen Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für ältere Autofahrer auszubauen. Auf diese Weise könnten Senioren, insbesondere wenn sie 75 Jahre und älter seien,  individuelle Schwächen erkennen und gezielt ein situationsgerechtes Fahrverhalten einüben.  Dazu sind auch die Verkehrsclubs und die Versicherer gefordert. Denkbar wäre es, die Teilnahme an solchen Kursen mit einem Bonus bei der Kfz-Versicherung zu belohnen.

Auch die Automobilindustrie kann ihren Teil dazu beitragen, indem sie  verstärkt seniorenfreundliche Autos baut. So könnten beispielsweise Fahrassistenzsysteme mehr als bisher auf die jeweiligen Informations- und Unterstützungsbedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen abgestimmt werden.

Lasst uns kein Konkurrenzdenken zwischen Fahranfängern und Fahr-Senioren aufmachen! Denn dann würde den Fahranfängern vorgeworfen, sie hätten noch keine Erfahrung, fühlten sich stark und verursachten in den ersten Jahren ihres Fahrerdaseins viel mehr und folgenträchtigere Unfälle.
Da kommt auch niemand auf die Idee, ihnen das Fahren zu untersagen.

Liebe Senioren, macht Euer Kreuz bei den nächsten Wahlen bei den Parteien, die diesen Unsinn nicht unterstützen! Ihr seid die Mehrheit!