7. 10. 2015 Anmerkungen zur Entscheidung der SVV für eine probeweise Fahrstreifenverringerung in der Zeppelinstraße
In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 7. 10. 2015 haben die Stadtverordneten in namentlicher Abstimmung mit 29 : 21 Stimmen entschieden, in einer drei- bis sechsmonatigen Probephase die Zeppelinstraße auf je eine durchgehende Fahrspur in jeder Richtung einzuengen.
Daran änderten der leidenschaftliche Vortrag eines Stadtverordneten aus Werder wie der eines Bürgers aus Potsdam-West ebenso wenig wie die Redebeiträge von Rolf Jäkel, DIE LINKE, oder Peter Schultheiß, Potsdamer Demokraten, die an die Erfahrungen aus dem Sommer 2015 erinnerten, als es wegen Gleisbauarbeiten bereits zu einer Einspurigkeit der Straße und zu den befürchteten Staus gekommen war.
Die Auswirkungen der Einspurigkeit wurden in der Antwort zur Kleinen Anfrage unseres Stadtverordneten Peter Schultheiß vom 8. 9. 2015 nebulös umschrieben, und auf das Nachhaken wurden die genauen Messdaten erst ca. 2 Stunden vor Beginn der Sitzung per E-Mail versandt, obwohl die Frist für die Antworten bereits am 28. 9. resp. 2. 10. 2015 verstrichen war. Honi soit qui mal y pense (Ein Schelm, der Böses dabei denkt).
Als die Verwaltung mit der Wahrheit herausrücken musste, wurde ersichtlich, dass während der Gleisbauarbeiten und der einspurigen Verkehrsführung mit den daraus resultierenden Staus die Schadstoffbelastung auf 52 bzw. 57 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft angestiegen war. Hier sei daran erinnert, dass die Überschreitung der Grenze von 40 Mikrogramm um ein einziges Mikrogramm unseren damaligen Baubeigeordneten zu der hektischen Betriebsamkeit der Spurverringerung erst veranlasst hatte.
Im übrigen waren diese Werte nicht völlig überraschend, denn auch die Großbeerenstraße hatte schon mit den Auswirkungen der dort getroffenen Maßnahmen ein deutliches Zeichen gesetzt.
Leider konnten diese Argumente wegen der Kürze der Zeit nicht mehr in die Diskussion eingebracht werden. So stimmten denn die Stadtverordneten der SPD, CDU/ANW, B 90/Die Grünen und DIE ANDERE bei einer Enthaltung geschlossen für den Probebetrieb.
Wir werden die Kraftfahrer, die beim Probebetrieb im Stau stehen, auf geeignete Weise daran erinnern, wem sie das zu verdanken haben