11. 6. 2015 Geburtshilfestation in Bad Belzig
Die Fraktion Potsdamer Demokraten/BVB Freie Wähler hat den Antrag der Fraktion DIE ANDERE mit dem Aktenzeichen 15/SVV/0271 im Hauptausschuss abgelehnt, mit dem der Erhalt der Geburtsstation in Belzig festgeschrieben werden sollte.
Da führen Ärzte, Krankenhäuser und das Gesundheitsministerium Gespräche über die Möglichkeiten der Fortführung der Gynäkologischen Abteilung im Krankenhaus Bad Belzig, das dem Klinikum Ernst-von-Bergmann in Potsdam gehört, und ringen um den Erhalt der Geburtshilfestation. Dabei stoßen sie allerdings an die Grenze, dass die personelle fachärztliche Besetzung nicht sichergestellt werden kann, zumal Fachärzte mit ca. 180 Geburten pro Jahr in Bad Belzig nicht „angelockt“ werden können. Nicht einmal die Einführung eines Bereitschaftsdienstes ist möglich, da entsprechende Fachärzte auf Grund gesetzlicher Vorschriften innerhalb von 20 Minuten im Notfall im Krankenhaus sein müssten. Das ist allerdings bei der örtlichen Lage der Gemeinde nicht durchführbar.
Was nützt also der Gemeinde Bad Belzig, den Schwangeren und den neugeborenen Babys eine entsprechende Station, wenn die notwendigen Ärzte fehlen und damit die ärztliche Betreuung nicht vorhanden ist?
Die Fraktion DIE ANDERE forderte nicht mehr und nicht weniger, als dass wir Stadtverordnete uns über diese Problematik und den Rat der Fachleute hinwegsetzen und um jeden Preis (im wahrsten Sinne des Wortes) den Gesellschafter und das Klinikum anweisen, die Station zu erhalten. Offensichtlich sollen wir Stadtverordnete alles besser wissen als die Profis! Wir sind aber in Bezug auf Gesundheitsfragen keine Ärzte, sondern Laien.
Insofern musste der Antrag abgelehnt werden, so wünschenswert eine ortsnahe Versorgung der Gebärenden in Bad Belzig auch wäre.