31. 8. 2011 Entscheidung in der SVV: Kein Pflaster für die Zimmerstraße

Die Vorsitzende der Stadtfraktion B 90/Die Grünen Saskia Hüneke liebt offensichtlich Pflaster als Straßenbelag über alles. Nachdem sie sich schon bei der Diskussion zur Mangerstraße entsprechend geoutet hat, ist ihr in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen (SB-Ausschuss) am 23. 8. 2011, die sie als stellv. Ausschussvorsitzende selbst leitete, ein Husarenstück gelungen: Sie setzte einen Antrag durch, die weiteren Straßenarbeiten in der Zimmerstraße zu stoppen, damit statt des vorgesehenen Asphalts Pflastersteine eingesetzt würden.

Gegen Pflaster als Straßenbelag hat sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ausgesprochen. Auf dem Pflaster fährt es sich deutlich schlechter, und viele Radfahrer weichen deshalb legal oder illegal auf den Gehweg aus. Der Behindertenbeirat der LHP schlug in die gleiche Kerbe und machte auf die Probleme von Rollstuhlfahrern bzw. Rollator-Nutzern aufmerksam, die manche gepflasterten Straßen nicht queren können. Dass sich das St. Josefs-Krankenhaus ebenfalls für Asphalt aussprach, weil es um die Ruhe der Patienten fürchtete, versteht sich fast von selbst.

Gleichwohl, in der SVV-Sitzung am 31. 8. 2011 ließ Frau Hüneke nicht locker. Sie schickte Frau Dr. Lotz als „Nummern-Girl“ mit einem Pflasterstein durch die Reihen der Stadtverordneten, um dessen Harmlosigkeit nachzuweisen.

Glücklicherweise ließen sich die Stadtverordneten nicht beirren. Nachdem Peter Schultheiß, Potsdamer Demokraten, eindringlich darauf hingewiesen hatte, dass die Interessen der Menschen mit Behinderung, der Patienten, aber auch der Radfahrer höher zu bewerten seien als die Interessen am Pflaster, wurde der Vorstoß von B90/Die Grünen mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

´Mal sehen, wann der nächste Vorstoß nach Pflaster kommt. Die Maulbeerallee und die Straße „Am Neuen Garten!“ warten schon!

Auf unsere Presse-Verlautbarung vom 25. 8. 2011, mit der wir die Entscheidung des SB-Ausschusses bedauerten, sei an dieser Stelle hingewiesen.