24. 1. 2014 Peinlich, peinlich - Zum Neujahrsempfang der LHP
Zum Neujahrsempfang der Landeshauptstadt Potsdam oder:
der Erfolg hat viele Väter – manchmal sogar die falschen
Es war schön, beim Neujahrs-Empfang der Landeshauptstadt am 24. 1. 2014 wieder einmal viele Gesichter zu sehen und mit ihnen sprechen zu können. Das war zum großen Teil nicht nur Small-Talk, sondern man hatte die Gelegenheit, sich zu vielen wichtigen Dingen austauschen zu können. Insofern ist ein solcher Empfang unverzichtbar, und Jann Jakobs, unser OB, sollte ermutigt werden, auch künftig derartige Empfänge durchzuführen.
Peinlich waren – neben dem viel zu süßen Weißwein, aber auf den kann man ja verzichten - nur wieder einmal die Anmerkungen zum Stadtschloss, die man in den Reden über sich ergehen lassen musste. . Alle die, die seinerzeit die Wiedererrichtung des Schlosses in der Kubatur und äußeren Hülle des Knobelsdorff´schen Originalbaus mit Vehemenz bekämpft hatten, klopften sich nunmehr gegenseitig auf die Schultern und lobten sich ob ihrer Weitsicht und Kreativität. Dabei kann man noch über die kruden Versuche hinwegsehen, mit denen bestimmte Leute aus der Politik den Begriff „Schloss“ vermeiden und neue Wortschöpfungen kreieren. Dass aber wieder einmal bei den Aufzählungen derer, die zum Gelingen des Neubaus beigetragen haben, die Vertreter der CDU in Person von Horst Prietz oder Dr. Wieland Niekisch und gar Mitteschön um Barbara Kuster herum nicht erwähnt wurden, grenzt schon an Geschichtsfälschung. Das passt so richtig zu der Inschrift „Ceci n´est pas un chateau“ am Westflügel des Schlosses, mit der die Landesregierung in Person des damalige linken Finanzministers Markov aller Welt sagen wollte, ich sehe zwar aus wie ein Schloss, bin aber keines. Horst Prietz, der sich mit seiner Gattin unter den Gästen befand, schäumte. Hoffentlich hatte er Gelegenheit, seine Meinung dem OB ins Gesicht zu sagen. Niekisch und Barbara Kuster wurden nicht gesehen – sie haben wahrscheinlich geahnt, was da passiert, und sind gar nicht erst erschienen.
Hoffen wir, dass die Wähler dieser Geschichtsklitterung bei den nächsten Landtags- und Kommunalwahlen ein Ende bereiten. Es wird Zeit, dass diesen Herren das Handwerk gelegt wird.