25. 11. 2013 Unterbringung von Migranten in Wohnung in der Haeckelstraße

Die Unterbringung von Bürgerkriegsflüchtlingen, Asylsuchenden oder anderen Personen aus fremden Ländern in Wohnungen der ProPotsdam in der Haeckelstraße ist unter den gegebenen Voraussetzungen eine recht positive Lösung.

Zu gut sind noch die Ausschreitungen vor Asylbewerberheimen in Rostock, aber auch der Brand des Asylbewerberheimes in Ketzin zu Beginn der 90er Jahre oder die „Bürgerwehr“ in Wilhelmshorst gegen die Asylbewerber im Potsdamer Sago-Gelände in der Erinnerung. Deshalb ist die Einweisung in Wohnungen allemal eine bessere Lösung als die geschlossene Unterbringung in Heimen.

Aber die Unterbringung dieser Menschen ist die eine Seite, die Aufnahme und Akzeptanz durch die Nachbarn ist die andere. Hier müssen beide Seiten aufeinander zugehen. Deshalb darf man von den Ankommenden erwarten, dass sie möglichst schnell die deutsche Sprache lernen und sich in die Gepflogenheiten unseres Kulturkreises einfinden – von ihren deutschen Nachbarn darf man erwarten, dass sie die neuen Mitbürger positiv aufnehmen und ihnen während ihrer Eingewöhnungszeit helfen.

Gleichwohl sind auch noch Fragen offen: Wo finden wir Ansprechpartner des Internationalen Bundes (Träger der Aktion) oder gar der Stadtverwaltung, wenn es zu Disharmonien oder Spannungen kommt? Sind unsere neuen Mitbürger gesund oder leiden sie an ansteckenden Krankheiten, wie der Ausbruch der offenen TBC im Zentrallager in Eisenhüttenstadt befürchten lässt? Werden Deutschkurse angeboten, und wie sieht es mit der finanziellen Unterstützung aus?

Die Veranstaltung des Stadtteilnetzwerkes am vergangen Sonnabend mit ca. 60 Nachbarn war ein positives Zeichen, und die heutige Info-Veranstaltung der Sozialbeigeordneten lässt hoffen.

Ein besonderes Problem sehen die Potsdamer Demokraten aber in der Unterbringung. Wohnraum in Potsdam ist knapp, und die Senioren suchen ebenso wie die Studenten händeringend nach geeigneten Wohnungen, während in anderen Teilen Brandenburgs Prämien  für den Abriss von Wohnraum gezahlt werden.  

Wäre es da nicht vernünftig, die gute Idee der Unterbringung von Migranten in Wohnungen (nicht Heimen) in solchen Gemeinden zu realisieren, in denen Wohnungen leer stehen? Die Potsdamer Demokraten halten es deshalb für richtig, wenn das Land Brandenburg unter diesen Voraussetzungen zu Zuweisungen überdenkt und Gemeinden mit vorhandenem Wohnraum stärker beteiligt – oder wenn die LHP die ihr zugewiesenen Migranten auch in Wohnungen in anderen Gemeinden unterbringt. Ob sie die Mietkosten der ProPotsdam erstattet oder der Wohnungsgesellschaft in einer andern Stadt, dürfte letztlich unter dem Strich egal sein.