22. 6. 2011 Die CDU, die Presse und Wolfgang Cornelius
Da hat doch Jan Bosschaart in der MAZ am 16. 6. 2011 das künftige Zusammengehen von FDP und Potsdamer Demokraten in der Stadtverordnetenversammlung zutreffend und auch ein bisschen wohlwollend kommentiert. Den ganzen Artikel finden sie unter dem Link "Presse".
Natürlich wurde in dem Artikel darauf hingewiesen, dass Cornelius und Schultheiß früher Angehörige der CDU/ANW-Stadtfraktion waren und diese wegen sachlicher und persönlicher Differenzen verlassen hatten.
In Bezug auf Wolfgang Cornelius schrieb er:
„Der damalige CDU-Mann musste das Gremium (den Bauausschuss, der Verf.) einst unter dem Druck seiner Fraktion verlassen, was ihm sichtlich schwerfiel.“
Diesen Satz nahm Schröder zum Anlass, eine Gegendarstellung in der MAZ zu erwirken.
Und die MAZ musste sie aus presse-rechtlichen Gründen – ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt – abdrucken.
Schröders öffentlich geäußerte Sicht der Dinge – trotz besseren Wissens - ist und bleibt , dass Cornelius den Ausschuss aus freien Stücken verlassen hat. Das ist zwar den Buchstaben nach richtig, denn tatsächlich hat W. Cornelius in der Fraktion erklärt, dass er den Sitz im Bauausschuss abgeben wolle. Er hat aber weiter ausgeführt, dass er den Sitz für Frau Dencker freimachen wolle, damit diese als junge Stadtverordnete so besser in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden könne. Denn die pressemäßige Berichterstattung über die Themen des Bauausschusses nimmt einen wesentlich größeren Raum ein als die über den Ausschuss für Gesundheit und Soziales, dem Frau Dencker bisher angehört.
Offensichtliche war das mit Frau Dencker nicht abgestimmt, oder sie hat es sich anders überlegt. Denn in der folgenden Fraktionssitzung sagte sie, dass sie dafür nicht zur Verfügung stände.
Daraufhin erklärte Cornelius, dass er unter diesen Voraussetzungen den Bauausschuss nicht freimachen würde.
Das war die Stunde der Rache derer, die Cornelius auch aus dem Präsidium der Stadtverordnetenversammlung drängen wollten und ihn vergeblich aufgefordert hatten, „freiwillig“ auf den Sitz zu verzichten. Sie riefen nun „Abgegeben ist abgegeben“, und irgendwer schlug Herrn Lehmann als Nachfolger vor, der auch prompt gewählt wurde.
Hat nun Cornelius den Bauausschuss aus freien Stücken abgegeben oder hat er ihn unter dem Druck der Fraktion seinerzeit aufgeben müssen? Der geneigte Leser möge sich selbst ein Bild machen.
Auf jeden Fall ist das eine Gegendarstellung nicht wert, aber die CDU/ANW-Stadtfraktion unter Schröder lässt keine Gelegenheit aus, „nachzutreten“, auch wenn das eigene Ansehen oder das der Fraktion darunter leidet. Die damalige eMail Schröders an alle Fraktionen der Rathauskooperation, mit der er den Bruch der Kooperation androhte für den Fall, dass eine der Fraktionen mit den Potsdamer Demokraten Schultheiß und Cornelius zusammenarbeiten würde, spricht Bände.
Am Rande sei noch erwähnt, dass bei den weiteren Auseinandersetzungen mit der CDU/ANW-Stadtfraktion Herrn Cornelius später noch einmal das ernsthafte Angebot gemacht wurde, ihn erneut in den Bauausschuss zu entsenden, wenn er bereit wäre, freiwillig auf den Sitz im Präsidium zu verzichten.