23. 3. 2011 Presse-Erklärung zum Boardinghaus in der Schiffbauergasse
Die Potsdamer Demokraten haben sich in ihrer Sitzung am 21. 3. 2011 mit dem Boardinghaus in der Schiffbauergasse beschäftigt.
Sie finden den Entwurf äußerst ansprechend und freuen sich darüber, dass damit die hässliche Brandwand des Parkhauses endlich verdeckt wird.
Sie teilen aber nicht die Auffassung des Investors Onnen und des Baubeigeordneten Klipp, dass es sich dabei um „Gewerbe“ und nicht um „Wohnbebauung“ handelt. Mit diesem Argument wäre jedes Mehrfamilienhaus ein Gewerbeobjekt, was allerdings die Finanzverwaltung steuerlich so interpretiert.
Die Stadtverordneten haben aus gutem Grunde seinerzeit eine Wohnbebauung auf dem Areal der Schiffbauergasse ausgeschlossen. Ein Theater macht nun einmal auch nach 22.00 Uhr Lärm, und wenn es nur die weggehenden und wegfahrenden Besucher sind, die sich noch lautstark über die Vorstellung unterhalten. Aber es gibt auch auf dem Areal ein Freilichtkino, und mit viel (Steuer-) Geld wird der Jugend im Waschhaus ein Jugendsoziotreffpunkt geboten. Mit der Durchsetzung der Nachtruhe um 22.00 Uhr wäre das alles am Ende.
Dabei haben die geplanten Schallschutzmaßnahmen nur eine Alibifunktion, denn sie helfen nicht, wenn sommertags einerseits die Fenster der Bewohner geöffnet werden, andererseits das Freilichtkino spielt oder die Besucher des Waschhauses auch nach draußen gehen
Die Potsdamer Demokraten fordern deshalb die Verwaltung auf, die erteilte Baugenehmigung auszusetzen, bis durch ein Rechtgutachten eines angesehenen Wissenschaftlers (Prof. Dr. Dr. Ulrich Battis ?) geklärt wird, ob durch die Wohnbebauung Gefahren für die Kultureinrichtungen der Schiffbauergasse bestehen oder nicht. Bestehen sie, darf das Boardinghaus, so schön es auch ist, nicht gebaut werden – bestehen sie nicht, sehen wir der Errichtung mit Freude entgegen.