22. 7. 2012 Pressemitteilung zur Auszeichnung Potsdams als familienfreundlichste Stadt durch PROGNOS
PROGNOS-Auszeichnung Potsdams als „Familienfreundlichste Stadt“ ist eine Farce -
Wer denkt an die Älteren?
Am Rande der Verabschiedung von Norbert Schweers, dem bisherigen Leiter des Jugendamtes, teilte der OB mit, dass PROGNOS zum zweiten Male die LHP mit dem Prädikat „Familienfreundlichste Stadt“ auszeichnen werde.
Das spricht erneut für die gute Arbeit des scheidenden Jugendamtsleiters, der sich großer Anerkennung bei den Stadtverordneten und auch der Fraktion Potsdamer Demokraten erfreute.
Gleichwohl ist die Auszeichnung „Familienfreundlichste Stadt“ nur die halbe Wahrheit. Selbstverständlich hat die LHP ohne Rücksicht auf die Kosten (und ihre weitere Verschuldung) die Kinder und Jugendlichen gefördert. Dass dabei Kindertagesstätten errichtet wurden, die wir uns eigentlich gar nicht leisten konnten, ist nur ein Punkt. Es wurden und werden aber auch Millionen für Freiland und Archiv, für Waschhaus und Lindenpark ausgegeben. Und vermutlich geht es so weiter; der Verkauf des Gebäudes Leipziger Str. 60 an den Archiv e. V. für einen symbolischen Euro, nachdem die LHP mehr als 600.000 Euro investiert hat, steht unmittelbar bevor.
Aber zu den Familien gehören auch die älteren Menschen, die Väter und Mütter und die Großeltern, die keine so energischen Fürsprecher wie Elona Müller-Preinesberger und Norbert Schweers oder Jann Jakobs und Prognos haben.
Hier steht die LHP im Vergleich der Landeshauptstädte mit deutlichem Abstand an der letzten Stelle, wie aus der Zahl der Plätze in Einrichtungen der Altenpflege hervorgeht (vgl. Statistischer Informationsdienst Nr. 6/2011 der LHP, S. 35). Und von den anderen Problemen der Senioren wie der Lesbarkeit von Fahrplänen oder Beförderungsbedingung des ViP bzw. der Hinweisschilder im halbdunklen Rathaus, den fehlenden öffentlichen Toiletten bzw. der Bänke zum Ausruhen in der Innenstadt oder den Schwierigkeiten der Rollator- und Rollstuhlfahrer im öffentlichen Verkehrsraum soll hier gar nicht erst gesprochen werden.
Ohne Not übernimmt die Stadt die Kosten für Frühstück und Vesper in den Kindertagesstätten, das die Eltern zahlen könnten, da sie die Kosten dafür zuhause einsparen; an die Praxisgebühr für chronisch kranke ältere Menschen, deren Befreiung die Krankenkassen zur Zeit gerade zurücknehmen, denkt niemand. Dabei trifft das die Seniorinnen und Senioren besonders hart, da sie oftmals von einer kleinen Rente leben müssen. Aber das hat offensichtlich mit "familienfreundlich" nichts zu tun.