10. 6. 2012 Presse-Erklärung zur Beteiliugung der LHP an Potsdam TV

Die Potsdamer Demokraten begrüßen alle Maßnahmen, die dem Erhalt des Lokalsenders Potsdam TV dienen. Ob dabei die Übernahme durch die Hoffbauer-Stiftung mit dem evangelisch geprägten Stiftungszweck von Clara und Hermann Hoffbauer vereinbar ist, müssen die Verantwortlichen prüfen. Liest man allerdings § 3 der Satzung, wonach die Stiftung ausschließlich und unmittelbar  „gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke“ verfolgt, können schon Zweifel entstehen, denn bei aller Wertschätzung ist Potsdam TV wirklich nicht gemeinnützig und mildtätig und verfolgt bisher keine kirchlichen Zwecke. Gleichwohl, Radio Paradiso, Radio Horeb oder Bibel TV lassen grüßen.

Der Lokalpresse war zu entnehmen, dass die LHP über ihre städtischen Gesellschaften 49 Prozent neben der Hoffbauer-Stiftung von Potsdam TV übernehmen will. Hier sind große Fragezeichen zu machen, denn wir alle freuen uns über eine unabhängige Berichterstattung im Rundfunk und in den Print-Medien. Manchmal hat man den Eindruck, dass nur noch dort neben dem üblichen Parteien-Gezänk und den taktischen Finessen und Tricks zwischen Rathauskooperation und Opposition der gesunde Menschenverstand waltet und die Dinge beim Namen genannt werden. Dabei können  wir Potsdamer Demokraten uns durchaus eine schärfere Gangart vorstellen.

Aber damit dürfte es – zumindest bei Potsdam TV – künftig vorbei sein, wenn diese Pläne Realität werden. Die Potsdamer Demokraten sprechen sich deshalb vehement gegen die Beteiligung der städtischen Gesellschaften aus - Nicht nur, weil die städtischen Gesellschaften für die Daseinsvorsorge der Potsdamer Bürgerinnen und Bürger da sind (wozu mit Verlaub das Fernsehen nicht gehört), sondern weil  wir im Interesse eines funktionierenden Gemeinwesens eine unabhängige und kritische Presse brauchen und keine Hofberichterstattung.

Im Übrigen ist für die Potsdamer Demokraten schwer vorstellbar, dass eine „Ehe“ zwischen der evangelisch-christlich geprägten, auf Nächstenliebe und soziales Engagement ausgerichteten Hoffbauer-Stiftung und den zuvörderst auf Gewinnmaximierung fixierten städtischen Gesellschaften gut gehen kann. Bekanntlich ziehen sich nur bei Magneten Gegensätze an.