18. 4. 2012 Presse-Erklärung zu den Pförtnerampeln

Die Potsdamer Demokraten stehen weiterhin der neuen Ampelschaltung mehr als skeptisch gegenüber.

In der Theorie ist alles in Ordnung: Die Verkehrsstärke (-belastung), die Verkehrsgeschwindigkeit  und die Umweltschadstoffe fließen in die Planung ein, und der zentrale Verkehrsrechner schaltet auf dieser Basis die aufeinander abgestimmten Ampeln.

In der Praxis sieht das aber deutlich anders aus. Wir haben plötzlich Staus auf Straßen, auf denen bisher keine oder deutlich geringere zu verzeichnen waren, oder zu Zeiten, an denen der Verkehr vorher floss.

Ursache dafür sind neben den nachvollziehbaren Anfangsproblemen die Messdaten der vier Luftmessstationen des Landesumweltamtes Brandenburg, die nur stündlich nachträglich gemeldet werden. Das führt beispielsweise dazu, dass die morgendliche Verkehrsspitze von 07.00 h bis 08.00 Uhr auf den Daten der Zeit von 06.00 h - 07.00 gesteuert wird (zu denen noch keine starke Belastung vorhanden ist), während beim Nachlassen des Verkehrs ab 09.00 h die Daten von 08.00 einfließen und eine Umweltbelastung  suggerieren, die gar nicht mehr vorhanden ist.

Die Potsdamer Demokraten fordern deshalb:

1.      Zeitnahe Meldung der Umweltdaten an die Verkehrsmanagementzentrale, am besten unmittelbar durch Fernübertragung.

2.      Unverzügliche Nachbesserung des Systems an allen Stellen, an denen Staus bisher nicht oder nicht in diesem Umfang aufgetreten sind (z. B. Breite Straße)

3.      Vorlage einer Auswertung nach spätestens drei Monaten über die Wirksamkeit der umweltorientierten Verkehrssteuerung. Dabei ist besonders herauszuarbeiten, wann, wie oft, wo, wie lange und warum die Pförtnerung aktiviert wurde und welchen Einfluss  dabei die Umweltdaten hatten bzw. in welchem Maße dadurch eine Verbesserung der Luftreinheit eingetreten ist.

4.      Eine zeitnahe Evaluierung durch außenstehende Fachleute bereits nach sechs Monaten.

Es wäre schade, wenn durch „Stockfehler“ das eigentlich positive Projekt ins Negative verkehrt würde. Bei allem Verständnis für Anfangsprobleme dürfen die Kraftfahrer nicht mehr, als es der Sache dienlich ist, belastet werde