23. 2. 2015 Zur Kolumne des OB „Gleichberechtigung mobil“
In seiner Kolumne vom 22. 2. 2015 verteidigt der OB die Pläne seines bündnisgrünen Baubeigeordneten Matthias Klipp, die Zeppelinstraße auf eine Fahrspur je Richtung zu verengen.
Dabei spricht er vom Spaß beim Autofahren. Als ob die Pendler zwischen Potsdam, Geltow, Werder, Jeserig, Brandenburg an der Havel oder anderen Gemeinden aus dem Brandenburger Westen aus Spaß mit dem Auto noch Potsdam kämen und sich durch den morgendlichen Stau auf der B 1 zwischen Geltow und Potsdam quälten. Dafür hat natürlich ein OB, der wenige hundert Meter neben seinem Büro wohnt und weder auf ÖPNV noch auf sein Auto angewiesen ist, kaum Verständnis.
Und an einem LKW standen die Worte: „Wenn ich hier nicht fahre, bleibt morgen Ihr Kühlschrank leer.“
Das spricht Bände!
Nein, diese Verteufelung des Autoverkehrs machen wir Potsdamer Demokraten nicht mit. Bei diesen Benzinpreisen (auch wenn sie zur Zeit kurzfristig rückläufig waren) fährt niemand aus Spaß durch die Gegend und verschmutzt mehr oder minder absichtlich die Luft der Zeppelinstraßenbewohner! Zumal die Schadstoffemissionen nur zu einem verschwindend geringen Teil aus den Auspuffrohren der Autos stammen.
Es muss doch möglich sein, die beiden ca. 100 m auseinanderliegenden Ampeln an der Zeppelinstraße zwischen Auf dem Kiewitt und Nansenstraße in einer Grünen Welle zu schalten und damit das schadstoffintensive Abbremsen und erneute Anfahren der Fahrzeugpulks zu vermeiden!
Und warum befindet sich immer noch die Haltestelle an der Einmündung Auf dem Kiewitt im Fahrbahnbereich der Zeppelinstraße und blockiert während des Halts von drei Straßenbahn- und zwei Buslinien eine von zwei Fahrspuren Richtung Innenstadt? Warum wird sie nicht auf die kurz dahinter befindliche Sonderfahrbahn des ÖPNV verlegt?
Zur Untermauerung seiner Vorschläge schreibt der OB vom „leistungsfähigsten Nahverkehrsnetz“, vermutlich als Ersatz für den Individualverkehr gedacht. Das ist zwar richtig, geht aber an den wirklichen Problemen vorbei. Wer am vergangenen Sonnabend nach einem Konzertbesuch im Nikolaisaal nach Hause in die Vororte musste, weiß davon ein Lied zu singen, wenn die Busse nur noch im 60- oder 120-Minuten-Takt fahren. Das kann natürlich ein OB, der zentral wohnt und ansonsten einen Fahrer hat, kaum nachvollziehen.
Wir fordern einen fairen Ausgleich der Interessen zwischen allen Beteiligten. Es gibt Lösungsmöglichkeiten, nämlich eine funktionierende Grüne Welle, die Verlegung der Haltestelle sowie ergänzend die Umweltzone!
Die Verringerung der Fahrstreifen ist die schlechteste!