13. 2. 2015 Potsdamer Demokraten zur Absicht, die Zeppelinstraße auf eine Fahrspur einzuengen
Natürlich ist es richtig und gut, im Interesse der Gesundheit und zur Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Grenzwerte über weitere Maßnahmen zur Verringerung verkehrsbedingter Luftverschmutzung insbesondere an den bekannten Stellen des Potsdamer Straßennetzes – den sog. Hot Spots – nachzudenken.
Dabei sind wir doch insgesamt bereits auf einem guten Wege. Dank günstigem Wetter, der Pförtnerampeln sowie der stetigen umweltgerechten Modernisierung der Kraftfahrzeuge konnte der Schadstoffausstoß 2014 bereits signifikant gesenkt werden. Durch die altersbedingte Aussonderung schadstoffextensiver Kraftfahrzeuge und ihre Erneuerung durch moderne umweltfreundliche Fahrzeuge (z.B. Elektrofahrzeuge) wird eine weitere positive Entwicklung zu erwarten sein.
Umso unverständlicher und letztlich sogar kontraproduktiv ist das von der Verwaltung angekündigte Vorhaben, die Zeppelinstraße einspurig umzubauen.
Die verkehrliche Wirkung einer solchen Maßnahme konnte in den vergangenen Jahren über eine lange Zeit beobachtet werden, als wegen Gleiserneuerungen die Zeppelinstraße einspurig in Richtung Innenstadt geführt werden musste. Es kam nicht zu weniger Verkehr, wohl aber zu kilometerlangen Staus. Dies lässt sich auf den für Berufspendler wichtigen Zubringerstraßen nicht verhindern.
Durch den zu erwartenden Stau in den Verkehrsspitzenzeiten ist mit deutlich erhöhtem Schadstoffausstoß in den sensiblen Abschnitten zu rechnen. Überdies werden viele Kraftfahrer versuchen, das Nadelöhr über angrenzende Wohngebiete zu umfahren. Dies generiert weitere Konfliktpotenziale. Verkehr ist wie Wasser. Wird er an einer Stelle aufgehalten, sucht und findet er Möglichkeiten zur Umgehung. Die Staus auf der Humboldtbrücke mit dem Ausweichen der Kraftfahrer über das Zentrum Ost bzw. Friedrich-Liszt-Straße und Babelsberger Straße sind ebenfalls beredte Beispiele.
Tatsächlich gibt es eine wirksame Möglichkeit, kurzfristig die verkehrsbedingte Luftverschmutzung zu reduzieren: Der Verkehr muss verflüssigt werden. Dazu dienen bekanntermaßen die Grünen Wellen, d.h. die Koordinierung der Lichtsignalanlagen. Dabei ist alles zu unterlassen, was den stetigen Verkehrsfluss beeinträchtigt. Hier sehen wir echten Handlungsbedarf, insbesondere an der Kreuzung Zeppelinstr./Auf dem Kiewitt/Geschw.-Scholl-Straße und der benachbarten Kreuzung Zeppelinstr./Nansenstraße, zwischen denen sich die Mess-Stelle befindet.
Eine Reduzierung der ohnehin begrenzten Verkehrsfläche ist dagegen eine reine Schnapsidee! Und die wird nicht dadurch besser, dass man sie in einigem Abstand immer wieder wiederholt.