1. 3. 2016 Wer ist "Hassan"?
Ein Mann, der sich „Hassan“ nannte und deshalb heute noch diesen Spitznamen trägt, ist Co-Trainer bei der Flüchtlingsmannschaft von Babelsberg 03.
„Hassan“ ist vor ca. 5 Jahren unter einer falschen Identität als Iraker nach Deutschland – natürlich ohne Visum - eingereist und in Potsdam gelandet. Die Pässe seiner Familie sind auf wundersame Weise bei der Einreise gestohlen worden. Heute nennt er sich Zahirat Juseinov und gibt an, dass er aus Mazedonien stamme und der Volksgruppe der Roma angehöre. Mit Freundin Emel hat er vier Kinder.
Nun soll er abgeschoben werden, weil er illegal eingereist ist, nach eigenen Aussagen aus einem sicheren Drittland stammt und hier einen Diebstahl begangen hat. Aber wie das immer so ist, gibt es auch eine menschliche Seite: Das Zurückweisen von Personen aus einem Drittland ist eine Seite der Medaille, die andere ist, dass dahinter Menschen mit all ihren Sorgen, Freuden und Problemen stehen, die sich vielleicht sagar schon auf dem Wege der Integration befinden.
Kein Wunder, dass unisono Ministerpräsident Dietmar Woidke und Mime Till Schweiger sich für ihn beim Brandenburg-Ball eingesetzt haben. Hatte doch der Ball einen sozialen Anstrich bekommen, indem der Erlös der Flüchtlingsmannschaft zugute kommen sollte. Ob sie sich auch für ihn verwendet hätten, wenn ihnen die Hintergründe bekannt gewesen wären?
Merke: Spontanaussagen vor Journalisten sind problematisch, wenn man keine ausreichenden Informationen hat.
Soweit so klar (oder auch nicht)! Über die Abschiebung wird nun die Härtefall-Kommission entscheiden.
Übrigens: Sollte Hassan mit seiner Familie Hartz IV oder vergleichbar Sozialhilfe erhalten, bekommt er einschließlich der Kosten für Unterkunft und Heizung mehr als 2.500,00 pro Monat bar auf die Hand. Soviel kann er in den meisten Drittländern nicht verdienen, übrigens auch nicht in Deutschland, wenn man die leider oft geringe Aus- und Vorbildung der Flüchtlinge berücksichtigt.
Was lehrt uns der Fall? Können wir jedem Flüchtling Glauben schenken? Wer überprüft die Angaben? Gibt es überhaupt einen Abgleich der Aussagen vor der Bundespolizei, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie der örtlichen Ausländerbehörde?
Schlimm wäre es, wenn jetzt „pars pro toto“ viele Flüchtlinge unter Generalverdacht gestellt würden. Aber kann man das verdenken? Insofern hat „Hassan“ der Trainer von Welcome United 03 allen Mitflüchtlingen einen schlechten Dienst erwiesen.